Die Gesetzesdekret Nr. 128/2024 zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2021/2101/EU, erlegt multinationalen Unternehmen mit einem konsolidierten Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro wichtige Verpflichtungen zur Steuertransparenz auf. Dieses Dekret zielt darauf ab, die Steuertransparenz und die Rechenschaftspflicht zu erhöhen, indem große Unternehmen verpflichtet werden, detaillierte Informationen über die in den Ländern, in denen sie tätig sind, angefallenen und gezahlten Einkommensteuern zu veröffentlichen.

Verpflichtungen zur Berichterstattung und Veröffentlichung

Die Verpflichtung zur länderbezogenen Berichterstattung (Country-by-Country Reporting, CBCR) verlangt von multinationalen Unternehmen die Erstellung eines Steuerberichts mit Steuerdaten, der jährlich vorzulegen ist. Innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag muss diese Offenlegung erfolgen:

  • Wird von den Direktoren im Handelsregister hinterlegt.
  • auf der Website des Unternehmens veröffentlicht werden, wo sie mindestens fünf Jahre lang zugänglich bleiben, so dass der Zugang zu wesentlichen und überprüfbaren Steuerinformationen für Interessengruppen, Institutionen und die Öffentlichkeit gewährleistet ist.

Umfang und Steuernachrichten

Artikel 3 des DLgs. 128/2024 legt fest, dass diese Steuertransparenzpflichten für Jahresabschlüsse für Geschäftsjahre gelten, die am oder nach dem 22. Juni 2024 beginnen. Diese Gesetzgebung stellt einen entscheidenden Schritt in der europäischen Steuerlandschaft dar. Sie stärkt die Kontrolle und die Transparenz der Steuerpolitik multinationaler Unternehmen, die oft zur Steueroptimierung eingesetzt werden.

Ziele der CBCR-Richtlinie: Transparenz und Rechenschaftspflicht

Die CBCR-Richtlinie ist zusammen mit dem Gesetzesdekret 128/2024 Teil einer Reihe von globalen Reformen, die darauf abzielen, multinationale Unternehmen für die Steuern, die sie in jedem Land, in dem sie tätig sind, zahlen, zur Verantwortung zu ziehen. Diese Politik der obligatorischen Steuertransparenzsoll Steuerhinterziehung und -vermeidung eindämmen und den Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit einen klaren Überblick über die Beiträge großer Unternehmen in den verschiedenen Gebieten verschaffen. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen europäischen Engagements für einen fairen und geregelten Handel, der multinationale Unternehmen dazu anregt, in den Ländern, in denen sie Gewinne erwirtschaften, einen angemessenen Beitrag zu leisten.

Compliance und Anforderungen für multinationale Unternehmen

Für multinationale Unternehmen ist die Erfüllung der neuen länderspezifischen Berichtspflichten nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern auch eine Möglichkeit, ein transparentes und verantwortungsvolles Steuermanagement zu fördern. Die Dokumentation und Veröffentlichung von Steuern in lokalen Märkten kann das Vertrauen der Stakeholder stärken und das Risiko von Steuerstreitigkeiten mit lokalen Behörden verringern. Diese verpflichtende Einhaltung der Vorschriften ist daher ein strategischer Hebel für multinationale Unternehmen, die in Europa tätig sind. Sie stellt sicher, dass ihre Position im Einklang mit den internationalen Steuertransparenzrichtlinien der Europäischen Union steht, und sorgt gleichzeitig für eine klare öffentliche Berichterstattung über finanzielle Aktivitäten.